Liegt eine schwerere (über mäßig hinausgehende) Hypertonie vor, stehen die Folge-erkrankungen weit im Vordergrund. Es sind folglich diese Funktionseinschränkungen einzuschätzen.
Die ursächliche Hypertonie ist bei dieser Einschätzung dann mit umfasst.
Leichte Hypertonie
10 %
Mäßige Hypertonie
20 %
Herzmuskelerkrankung leichter Ausprägung
30 - 40 %
30 %: Reduzierte Linksventrikelfunktion im Ultraschall, ohne wesentliche Beschwerde
40 %: Deutliche Belastungsdyspnoe
Herzmuskelerkrankung fortgeschrittener Ausprägung
50 - 60 %
50 %: Körperliche Leistung erheblich eingeschränkt, Entwässerung oder erhebliche Herzrhythmus-störungen
60 %: Entwässerung und höhergradige Rhythmusstörungen mit klinischer Symptomatik
Herzmuskelerkrankung schwerer Ausprägung
70 - 100 %
70 %: Dyspnoe bei geringer bis geringster körperlicher Belastung
100 %: Ruhedyspnoe, medizinische Therapiemöglichkeiten sind ausgeschöpft
Funktionseinschränkungen leichten Grades
10%
Arterielle Verschlusskrankheit I
Funktionseinschränkungen mittleren Grades
20 - 40 %
20 %:
Arterielle Verschlusskrankheit Stadium II a
40 %:
Arterielle Verschlusskrankheit II b mit Therapieoption
Aortenaneurysma ohne baldige Operationsindikation)
Funktionseinschränkungen fortgeschrittenen Grades
50 - 70 %
50 %: Arterielle Verschlusskrankheit II b trotz Intervention oder OP
Aortenaneurysma mit baldiger Operationsindikation (1 Jahr)
70 %:
Arterielle Verschlusskrankheit II b ohne Therapieoption
Funktionseinschränkungen schweren Grades
80 %
Deutliche secundäre Folgeschäden (Hautschäden), schlechten Therapieoptionen
Funktionseinschränkungen leichten Grades
10 - 40 %
10 %:
Mikrohämaturie oder Proteinurie, ohne Hypertonie, Kreatinin im Normalbereich
20 %: Einfache Hypertonie, 1 Antihypertensivum
30 %: Schwere Hypertonie
40 %: Höhergradige Hypertonie oder Kreatinin über 2 mg/dl
Funktionseinschränkungen mit relevanter Exkretionsstörung, beginnende Sekundärfolgen
50 %
Höhergradige Hypertonie, Kreatinin über 2 mg/dl
Oder nephrotisches Syndrom
Fortgeschrittene Funktionseinschränkungen und Sekundärfolgen
60 - 80 %
Hämodialyse, Peritonealdialyse
60 - 80 %
60 %: mit schwerer Hypertonie
70 %: mit Immunsuppression
80 %: schweres Krankheitsbild, Nierentransplantation nicht möglich
Nierentransplantation
50 - 80 %
50 %:
Komplikationsfreier Verlauf nach Nierentransplantation. Die Notwendigkeit dauernder Immunsupression ist miterfasst
Keine signifikante Herzkranzgefäßverengung bei klinischer Symptomatik
10 - 20 %
Angina pectoris-Beschwerden
Keine signifikante Gefäßverengung nachzuweisen
Keine bis geringe Einschränkung der Herzleistung Signifikanter Herzkranzgefässverengung (Intervention) Abgelaufener Myocardinfarkt
30 - 40 %
30 %: Linksventrikelfunktion gut erhalten (maximal NYHA II)
Erfolgreiche Gefäßaufdehnung / Stent-Implantation oder Bypass-Operation
40 %:
Erhaltener Linksventrikelfunktion (maximal NYHA II) bei abgelaufenem Myocardinfark
Belastbarkeit geringfügig eingeschränkt
Einschränkung der Herzleistung mäßigen Grades abgelaufener Myocardinfarkt bei resistenter Herzkranzgefässverengung
50 - 70 %
Mäßig bis mittelgradige Einschränkung der Linksventrikelfunktion (maximal NYHA III)
Klinisch bereits Zeichen der Herzinsuffizienz
Belastbarkeit deutlich eingeschränkt
Einschränkung der Herzleistung mittleren bis höheren Grades
Abgelaufener Myocardinfarkt
80- 100 %
Klinisch schwerwiegende Herzinsuffizienzzeichen (NYHA IV)
Dekompensation bei geringster körperlicher Belastung bzw. in Ruhe
Aortenklappenstenose
Leichten Grades
10 - 20 %
Die Klappenöffnungsfläche größer als 1 cm² und der maximale Druckgradient kleiner als 40 mm Hg sein
Erhaltene Belastbarkeit
bei Kindern: uneingeschränkter Schulbesuch
Mittleren Grades
30 - 40 %
Die Klappenöffnungsfläche zwischen 0,75 cm² und 1 cm² und der maximale Druckgradient zwischen 30 und 50 mm Hg sein
Leichte Einschränkungen der körperlichen Belastbarkeit
bei Kindern Turnunterricht eingeschränkt
Schweren Grades
50 - 80 %
Die Klappenöffnungsfläche kleiner als 0,75 cm² und der maximale Druckgradient größer als 60 mm Hg sein
50 –60 %: Geringe klinische Symptomatik
70 -%-80 %: Ausgeprägte klinische Symptomatik, Angina pectoris, Lungenstauung und Rechtsherzinsuffizienz
Erfolgreich operiertes Vitium
30 %
Leichten Grades
10 - 20 %
Mitralklappenöffnungsfläche 2-3 cm²
Erhaltene Leistungsfähigkeit
bei Kindern: uneingeschränkter Schulbesuch, Teilnahme am Turnunterricht möglich
Mittleren Grades
30 - 40 %
Mitralklappenöffnungsfläche 1-2 cm² Mäßig eingeschränkte Belastbarkeit
Schweren Grades
50 - 80 %
Mitralklappenöffnungsfläche < 1 cm²
50 –60 %:
Deutlich eingeschränkte Belastbarkeit mit Dyspnoe
70 –80 %:
Hochgradig eingeschränkt Belastbarkeit, Dyspnoe bei geringer körperlicher Belastung
Erfolgreich operiertes Vitium
30 %
Aortenklappenisuffizienz
Leichten Grades
10 - 20 %
Diastolischen Rückflussgeschwindigkeit kleiner als 2,5 und 4m/s
Belastbarkeit erhalten
bei Kindern: Teilnahme am Schul - und Turnunterricht möglich
Mittleren Grades
30 - 40 %
Geschwindigkeit zwischen 2,5 und 4m/s
Gering eingeschränkte Belastbarkeit
Schweren Grades
50 - 80 %
Geschwindigkeit größer als 4m/s²
50 –60 %:
Stark eingeschränkte Belastbarkeit
Deutliche Zeichen der Herzinsuffizienz
70 –80 %: Hochgradig eingeschränkte Belastbarkeit
Erfolgreich operiertes Vitium
30 %
Mitralklappeninsuffizienz
Leichten Grades
10 - 20 %
Klinisch ohne signifikante Symptomatik
Belastbarkeit erhalten
bei Kindern: Schul- und Turnunterricht uneingeschränkt
Mittleren Grades
30 - 40 %
Leicht eingeschränkte Belastbarkeit
bei Kindern: Schul- und Turnunterricht eingeschränkt möglich
Schweren Grades
50 - 80 %
Hochgradig eingeschränkte Belastbarkeit, deutliche Herzinsuffizienzzeichen
bei Kindern: Turnverbot
Erfolgreich operiertes Vitium
30 %
Lymphödem nach Operationen (z.B. Mammacarcinom, Entfernung inguinaler Lymphknoten etwa wegen fortgeschrittenen Melanoms) ist im Rahmen der Grund-krankheit einzuschätzen und wirkt als erhöhender Faktor innerhalb des Rahmensatzes.
Besenreiser begründen keinen GdB
Funktionseinschränkung leichten Grades
10 - 40 %
10 %:
Sichtbare Varizen ohne sonstige Schäden
20 %:
ausgeprägte Schwellungsneigung
Lymphödem ohne wesentliche Beeinträchtigung der Gelenksbeweglichkeit
30 %:
Postthrombotisches Syndrom
40 %:
Narbig abgeheilte Ulcera, Stauungsekze
Lymphödem mit geringer Beeinträchtigung der Gelenksbeweglichkeit
Funktionseinschränkung mittleren bis schweren Grades
50 - 80 %
50 %:
Stauungsekzem, Dauerantikoagulation
Lymphödem mit deutlicher Beeinträchtigung der Gelenksbeweglichkeit
60 %: wie bei 50 % plus Ulcera
70 %: wie 60 %, aber große Ulcera
80 % Wundkomplikationen mit jahrelangem Verlauf trotz adäquater Therapie
Lymphödem stärkster Ausprägung, Elephantiasis